Eine lange Bergtour fordert nicht nur deinen Körper, sondern auch die Planung deiner Ernährung heraus. Die richtige Nahrungsauswahl kann den Unterschied zwischen einem energiegeladenen Erfolg und einem kräftezehrenden Kampf ausmachen. Hier sind wichtige Do’s und Dont’s, um optimal durch die Berge zu kommen.

    Ein Jausenbrettl mit Wurst und regionalem Käse ist auch Clever Essen
    Der Klassiker. Das Jausenbrettl. Hier bekommst du sofort eine Übersicht über die regionalen Schmankerln und Delikatessen.

    Clever Essen auf dem Berg:

    • Setze auf komplexe Kohlenhydrate: Langsam verdauliche Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Haferflocken und Linsen liefern gleichmäßig Energie über einen längeren Zeitraum. Diese sollten einen Großteil deiner Mahlzeiten ausmachen.
    • Integriere Proteine: Proteine sind essenziell für die Muskelreparatur. Nimm magere Proteinquellen wie Hühnchen, Fisch oder pflanzliche Alternativen wie Tofu mit. Auch Nüsse und Samen sind hervorragend für Zwischenmahlzeiten geeignet.
    Belegtes Vollkornbrot mit Käse, Wurst, Gemüse und Eiern
    Ein belegtes Vollkornbrot mit allerlei gutem Inhalt bringt auch Dich weiter Richtung Gipfelkreuz.
    • Pack energiedichte Snacks ein: Nüsse, Trockenfrüchte, Energieriegel oder auch dunkle Schokolade bieten schnelle Energie und sind leicht zu transportieren.
    • Hydration nicht vergessen: Wasser ist dein bester Freund auf jeder Wanderung. Nimm ausreichend Flüssigkeit mit und ergänze bei Bedarf mit Elektrolytgetränken, um das Salzgleichgewicht zu halten.
    • Plane deine Mahlzeiten vor: Bereite deine Mahlzeiten vor und portioniere sie in wiederverschließbaren Beuteln. Dies spart Zeit und du stellst sicher, dass du alle nötigen Nährstoffe erhältst.

    Beispiele für nicht so clever essen:

    Peter hat Leberknödelsuppe und ein Bier dazu auf einer Hütte in Tirol
    Einfach unverbesserlich. Ohne sein Bier mag der Peter nicht. Tipp: Alkoholfreie Biere sind super Elektrolyte Spender
    • Vermeide schwere Verdauungsarbeiten: Fettiges und schwer verdauliches Essen wie großes Steak oder frittierte Speisen können unterwegs zu Magenbeschwerden führen und deine Energie drastisch reduzieren.
    • Reduziere zuckerhaltige Snacks: Zu viel einfacher Zucker kann zu einem schnellen Energieanstieg und ebenso schnellem Abfall führen, was zu Müdigkeit führt. Wähle lieber Snacks mit natürlichen Zuckern.
    • Überpacke nicht: Jedes Gramm zählt, wenn du es den Berg hinauftragen musst. Wähle nährstoffreiche, aber leichte Lebensmittel.
    Gemüsebrühe mit Olivenbrot in Südtirol
    • Vergiss nicht auf Abwechslung: Auch wenn Nüsse und Energieriegel praktisch sind, solltest du versuchen, deine Ernährung abwechslungsreich zu gestalten, um alle notwendigen Vitamine und Mineralien zu erhalten.
    • Ignoriere nicht die Signale deines Körpers: Höre auf deinen Körper, wenn es um Portionsgrößen und Essenszeiten geht. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse, besonders in der Höhe.

    Essen auf Hütten mit Gastbetrieb: Clevere Auswahl für Bergwanderer

    Saure Wurst mit viel knackigem Gemüse
    Wurst und Käse gibt eis überall auf den Hütten. In Maßen genossen ebenfalls ein guter Energiespender.

    Wenn Du während Deiner Bergtour auf Hütten mit Gastbetrieb stößt, bietet sich die Gelegenheit, sich mit frisch zubereiteten Mahlzeiten zu stärken und die lokale Küche zu genießen. Hier sind einige Empfehlungen, was Du essen und trinken solltest sowie was besser zu vermeiden ist.

    Cleveres Essen und Trinken auf der Hütte:

    Vegetarische Kost auf Hütten hier Spargelsalat
    Immer mehr Hütten bieten jetzt auch vegetarische, sogar vegane alternativen an. Im Beitrag findest du einen Link.
    1. Regionale Spezialitäten: Oft bieten Hütten hausgemachte, traditionelle Gerichte an, die nicht nur lecker, sondern auch nährstoffreich sind. Gerichte wie Eintöpfe, Suppen oder lokal hergestellte Käseplatten sind nahrhaft und geben Ihnen einen guten Einblick in die regionale Küche. Aktuell gibt es immer mehr Hütten, die auch vegetarische Kost anbieten. Hier findest du mehr.
    2. Vollwertige Mahlzeiten: Achte auf ausgewogene Mahlzeiten, die Kohlenhydrate, Proteine und Fette enthalten. Zum Beispiel ist eine Mahlzeit aus einem Vollkornprodukt, einer Proteinquelle und frischem Gemüse ideal.
    3. Kräutertees und stilles Wasser: Diese Getränke sind perfekt, um Deinen Flüssigkeitshaushalt ohne zusätzliche Kalorien zu regulieren. Kräutertees können zudem beruhigend auf den Magen wirken und helfen, sich nach einem anstrengenden Wandertag zu entspannen. Aber NACH dem Wandern ist sowieso alles erlaubt. Jetzt DARFST du Dein Bierchen genießen! Du hast heute schließlich großartiges geleistet.

    Zu vermeidende Speisen und Getränke:

    1. Schwere und fettreiche Gerichte: Vermeide es, zu fetthaltige und schwere Mahlzeiten wie Schweinebraten oder frittierte Speisen zu essen. Solche Speisen können die Verdauung belasten und deine Energie für den weiteren Aufstieg einschränken.
    2. Alkoholische Getränke: Obwohl es verlockend sein mag, ein kühles Bier oder einen Schnaps zu genießen, sollte der Alkoholkonsum auf der Hütte minimiert werden. Alkohol dehydriert den Körper und kann die Urteilsfähigkeit sowie deine physische Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Versuche mal ein alkoholfreies Bier. Das ist besser als sein Ruf.
    3. Übermäßig süße Desserts: Auch wenn es schwerfällt, solltest du zuckerreiche Desserts nur in Maßen genießen. Sie bieten schnelle Energie, die jedoch schnell abfällt und dich müder zurücklässt.

    Gemeinsam Hütten und Wege retten!

    272 Schutzhütten und 50.000 km Wanderwege befinden sich in einer akuten Notlage. Der Verfall der alpinen Infrastruktur Österreichs droht. Gemeinsam wollen wir das verhindern! Hier kannst du eine Petition dazu unterschreiben:

    Weitere Tipps für das Essen auf Hütten:

    Bachseibling mit Kartoffeln und Gemüse
    In Oberösterreich ist Fisch auf Hütten keine Seltenheit. Hier kannst du einen frischen Bachsaibling genießen und dann weiter zum Gipfelkreuz wandern.
    • Esse moderat: Überessen kann zu Unbehagen und Trägheit führen. Esse lieber kleinere, nahrhafte Mahlzeiten, um ein konstantes Energieniveau zu halten.
    • Bleibe hydriert: Auch wenn du nicht aktiv wanderst, ist es wichtig, hydriert zu bleiben. Das Klima in höheren Lagen kann zur schnelleren Dehydrierung führen.
    • Genieße die Gastfreundschaft: Nutze die Gelegenheit, dich mit anderen Wanderern auszutauschen und Tipps beim Hüttenwirt für die bevorstehenden Etappen zu sammeln.
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    9 Kommentare

    1. Herrlich. Dein Blog befasst sich genau mit zwei Dingen, die ich liebe: Dem Wandern in den Bergen und lecker Essen. Zunächst einmal Respekt für die tollen Bilder. Du hast ein Auge für Details und Licht.

      Zum Inhalt: Du gibst interessante Tipps. Schweres Essen ist halt nicht so genial, wenn man danach noch weiterlaufen will. Die Bergluft macht zwar Appetit, aber es ist gut, dass Du darauf hinweist, welche leichte Speisen auch lecker und vor allem bekömmlich sind, dass das Wandern wieder Spaß macht.

      Auch der Hinweis genug zu trinken ist richtig und wichtig.

      Danke für diese wertvollen Tipps. Ich werde sie beherzigen … 🙂

      Liebe Grüße,

      Tobias 😉

    2. Oh, bei den Bildern läuft einem ja wirklich das Wasser im Mund zusammen – und zwar bei allen. 😉 Aber du hast schon recht, bei der Bergtour sollte man wirklich mehr auf gesunde, energiereiche Nahrung achten, es gibt dann ja auch noch eine Mahlzeit danach am Ziel.

    3. Hey,

      das ist ein total nützlicher Artikel. Tatsächlich habe ich mir über das Essen bei einer Bergtour noch gar keine Gedanken gemacht. Daher finde ich deine Tipps total interessant und auch wichtig. Die Begründungen für die Do’s und Dont’s sind schlüssig und logisch. Zumindest bei den Punkten Alkohol und zu süße Desserts war ich von Anfang an „sicher“. Ich mag beides nicht sonderlich.

      Liebe Grüße
      Mo

    4. Deine Tipps sind echt klasse! Um ehrlich zu sein habe ich nie wirklich über meine Ernährung vor dem Wandern bzw. währenddessen nachgedacht… bin einfach darauf losgelaufen. Aber es ergibt durchaus Sinn! Vor allem der Punkt bzgl. genügend Kohlenhydrate zu essen ist toll – meine Energie ließ beim Wandern immer schnell nach. Und es ist auch wichtig zu wissen, was man für eine erfolgreiche Wanderung beachten sollte. 🙂

      Vielen Dank für diesen wirklich hilfreichen Artikel. 🙂

      LG,
      Vici

    5. Ich muss gestehen, ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, was ich auf einer Bergtour esse. Deshalb fand ich den Artikel super spannend. Vor allem der Tipp mit den komplexen Kohlenhydraten ist wirklich gut. Ich werde in Zukunft sicher gezielter einen Rucksack packen. Aber auf das Bier werde auch ich nicht verzichten 🙂

    6. Wenn man Bier mag, gehört ein kühles Bier ja auch zu jeder Wanderpause dazu, habe ich mir sagen lassen.

    7. Ich (Tanja) versuche mich derzeit wieder ketogen zu ernähren. Da zieht man seine Energie aus Fett. Grundsätzlich ist es aber wichtig, sich die Energie nicht aus Schokoriegeln zu holen, sondern aus gesunden Lebensmitteln ohne unnötigen Zucker. Wichtig ist auch zu bedenken, ob man kurzfristig viel Energie braucht, oder sich für längere Zeit stärken will und seinen Snack entsprechend auszuwählen.

    8. Ich finde diesen Beitrag superklasse, auch wenn ich jetzt nicht so die passionierte Wanderin bin! Aber er behandelt ein Thema, über das sich vermutlich die Wenigsten Gedanken machen! Meist will der Kopf nämlich lieber etwas essen, was die nächsten Stunden nicht so vorteilhaft wäre! Ich kenne mich da selber und höre viel zu oft auf meinen Appetit! Bei meiner nächsten Gipfeltour werde ich bestimmt daran denken!

      Liebe Grüße
      Jana

    9. Ich esse sehr gerne situationsentsprechend, vergesse es aber gerne auch in besonders stressigen Zeiten. Wobei ich feststelle, dass es tatsächlich wichtiger ist, ausreichend zu trinken. Deine Empfehlungen für die Bergtour werde ich auch ohne Wanderung mal ausprobieren. Die klingen nämlich gut.

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