Bereite dich auf ein urkomisches Abenteuer vor, das dein Vertrauen in Wanderführer auf die Probe stellt und deine Lachmuskeln strapaziert. In unserer neuesten Ausgabe von „Wandern im Wienerwald“ nehmen wir, das sind Peter und Ich, dich mit auf die sagenumwobene Tour „Die letzte Ruhestätte der Husaren“, die in dem malerischen Gumpoldskirchen beginnt und sich ihren Weg durch die nebeligen Ausläufer des Anningers schlängelt.

    Peter und Marion testen den Wanderführer Wandern im Wienerwald
    Das Chaos Team Peter und Marion

    Schon der Start wird zum Ereignis: Versuche nicht, den Spuren der Husaren zu folgen, denn auch wir haben es auf Anhieb vermasselt! Die erste Etappe entpuppt sich als ungeplantes Versteckspiel mit dem richtigen Weg, wobei der Wanderführer mehr zur Dekoration dient als zur Orientierung.

    Wenn Du es dann geschafft hast, dich durch den Dschungel der Irrwege zu kämpfen und die Schutzhütte auf dem Anninger erreichst, gratulieren wir dir! Doch halte deine Kompassnadel fest – die eigentliche Herausforderung beginnt erst. Die weitere Route ist gespickt mit Fallen in Form von verwirrenden Wegbeschreibungen, die dich eher in einen slapstickartigen Zustand versetzen, als dass sie dir den Weg weisen.

    Aussichtsplattform Jubiläumswarte am Anninger
    Viele schöne Etappen befinden sich auf dem Husarenweg. Hier die Jubiläumswarte.

    Auch Verlaufen gehört zum Wandern!

    Am Ende des Tages, nachdem du mehr ungeplante Natur genossen hast, als dir lieb ist, findest du vielleicht – wie durch ein Wunder – dein Auto wieder, jedoch nicht ohne ein paar schöne Geschichten und vielleicht auch ein paar blaue Flecken, die du als Souvenirs mit nach Hause nehmen kannst.

    Unsere Wandergeschichte ist perfekt für jene, die bereit sind, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und die es wagen, sich den Herausforderungen des Wienerwaldes mit einem Schmunzeln zu stellen. Mache dich bereit, verloren zu gehen – und es zu lieben!

    Jubiläumswarte Teilziel auf dem Wanderweg im Wienerwald
    Zumindest die Jubiläumswarte haben wir gefunden und der Ausblick von dort oben ist empfehlenswert.

    30 schöne Wanderungen in und um Wien - Das große Abenteuer des Verlaufens"

    Wer hätte gedacht, dass eine harmlose Wanderung im Wienerwald in eine derart komische Situationskomödie verwandeln würde? Peter und ich, bewaffnet mit unserem neuen Wanderführer „30 schöne Wanderungen in und um Wien“, stellten uns auf eine entspannte Tour ein. Stattdessen wurden wir Hauptdarsteller in einer Slapstick-Komödie der Orientierungslosigkeit.

    Gemeinsam Hütten und Wege retten!

    272 Schutzhütten und 50.000 km Wanderwege befinden sich in einer akuten Notlage. Der Verfall der alpinen Infrastruktur Österreichs droht. Gemeinsam wollen wir das verhindern! Hier kannst du eine Petition dazu unterschreiben:

    Wo verdammt, ist dieser Berg nur hin?

    Es begann schon mit einem klassischen Fauxpas: Ich verwechselte Gumpoldskirchen mit Guntramsdorf. Ein Kirchturm hier, ein Kirchturm da – aber wo zum Kuckuck war der Berg? Die Verwirrung perfekt, klärte sich erst nach einem Blick in den Führer, dass wir im völlig falschen Ort waren. Peters Gelächter dazu könnte man glatt als Soundtrack verwenden.

    Nachdem wir das Auto schließlich am Rand eines zufälligen Volksfestes in Gumpoldskirchen parkten – wo sonst, wenn nicht beim größten Trubel der Stadt – beschlossen wir, Faulheit triumphieren zu lassen und direkt vom Parkplatz aus zu starten. Wer braucht schon den genauen Startpunkt einer Wanderung, wenn der Weg das Ziel ist?

    Schutzhaus Anninger - Mittagspause mit Folgen

    Wandern im Wienerwald auf den Anninger und Schutzhaus
    Mahhhhlzeit sag ich nur. Gut gestärkt ging es dann weiter auf unserer Odyssee über den Annninger

    Mit einem Wanderführer, der mehr Rätsel aufgab als eine Schnitzeljagd, stolperten wir eher zufällig in die richtige Richtung. Kapellchen hier, matschige Pfade dort und eine Reihe von „sind wir schon da?“-Momenten später, hatten wir es tatsächlich geschafft, das Schutzhaus zu erreichen. Nicht ohne uns zuerst ordentlich den Magen vollzuschlagen – Peter mit seiner Suppe und Bier, ich mit einem Kartoffelgulasch, das scharf genug war, um daraus eine eigene Lunte zu basteln.

    Der nächste Schritt in unserem Abenteuer war ein klassischer: Warum den Wanderführer benutzen, wenn man stattdessen ein Foto vom Kärtchen machen kann? Ein Schritt, der sich als folgenschwerer Fehler erwies. Unsere Route war so kreativ, dass wir beinahe eine neue Wanderung hätten einreichen können. Statt den historischen Husarentempel zu finden, erkundeten wir ungeplante Teile des Wienerwaldes und landeten schließlich weit entfernt von unserem Ziel.

    Visuelle Wegbeschreibung aus dem Wanderführer Wienerwald Wege
    Karten können schon helfen. ABER! die Wegbeschreibung gehört genauso beachtet.

    Lost and Found im Wienerwald

    Wenn sowas passiert, gibt es nur eine Lösung – man geht die falsch gegangene Strecke einfach wieder retour und sucht die richtige Abzweigung. Aber nicht wir. Wir beide, völlig von unseren Pfadfinder Fähigkeiten überzeugt, versuchten irgendwie doch noch den Weg zum Husarentempel zu finden. Denn den wollte ich Peter unbedingt zeigen. Ich selbst war dort das letzte mal  vor über 30 Jahren und er ist wirklich sehenswert. Die klassizistische Nachbildung eines dorischen Tempels leuchtet schon von Mödling von oben aus dem Wienerwald und wirkt so unwirklich, dass es schon wieder schön ist.

    Wegkreuz Materl im Gebiet des Anninger im Wienerwald
    Wir haben einiges gefunden. Aber der Husarentempel war nicht dabei.

    Felsengrad statt Husarentempel - komplett verfranst

    Doch wir sollten den Husarentempel an diesem Tag nicht mehr entdecken. Statt zurückzugehen, sind wir mit Kennermiene auf die GPS Karte am Handy einfach mal in die Richtung marschiert und haben uns  – heillos – verfranst.  An einem ungekennzeichneten Berggrat artigen Weg zückte ich dann die rote Flagge, in dem ich beharrte, wieder ein Stück zurück zu gehen, denn hier kämen wir nirgendwo hin – außer in Schwierigkeiten. 

    Zum Glück trafen wir auf einen Einheimischen, der uns nicht nur erklärte, was wir falsch gemacht hatten, sondern auch, wie wir wieder zurück nach Gumpoldskirchen kommen. Die letzte Etappe unseres Ausflugs verlief erstaunlich unspektakulär – abgesehen von einem dringend benötigten Beruhigungs-Schremser am örtlichen Golfplatz.

    Blick auf Wien von der Jubliäumswarte aus
    Wer sich traut wird belohnt - Ein wunderschöner Blick von der Jubiläumswarte beim Anninger

    Wer Wanderführer LESEN kann- ist eindeutig im Vorteil!

    Wenn man etwas aus unserer epischen Wanderung lernen kann, dann das: Ein Wanderführer ist so viel wert wie die Aufmerksamkeit, die man ihm schenkt. Wir sind bereit, dem Anninger und unserem neuen Wanderführer eine zweite Chance zu geben – wenn auch nur, um endlich den Husarentempel zu sehen. Fazit: Lesen bildet, vor allem bei Wanderführern.

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    4 Kommentare

    1. So ein Wanderführer kann eine gute Orientierung sein. Ich schätze in Urlauben auch Speiseführer sehr und spreche mit Einheimischen um authentische Restaurant-Erlebnisse zu bekommen. LG Marie

    2. Ach, was für ein toller Beitrag! Jaja, die Wanderführer… da kann ich ein Lied von singen. Aber gerade wenn wir uns verlaufen haben, haben wir die lustigsten und schönsten Dinge erlebt! Über die reden wir heute noch, nach über 20 Jahren.

      Im Gebirge rund um Wien war ich noch nie unterwegs, klingt aber echt verlockend! Und dann auch die Stadt – die lebenswerteste Stadt der Welt! Die muss man unbedingt mal besucht haben!

      Liebe Grüße, Bea.

    3. Ich hatte zwar noch nie einen Wanderführer in der Hand, kann aber nur sagen, dass ich dazu neige, meine eigenen Wege zu finden! Ich könnte also aucheine neue Route einreichen, wenn ich da mal langwandern sollte! Ich bin schon auf euer nächstes Abenteuer gespannt!

      Liebe Grüße
      Jana

    4. Oh, Verlaufen im Wienerwald 🙂 da werden Erinnerungen wach.
      Zumal ich komplett positiv überrascht war, wie hügelig und waldig es tatsächlich im Wienerwald ist.
      Was Wanderführer anbelangt, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, wie schwer ist ist diese zu schreiben.
      Die größte Herausforderung liegt dabei definitiv in den regelmäßigen Wegverlegungen seitens der Regionen. Oft sind es unvorhersehbare Ereignisse, die es nötig machen, doch so schnell kann kein gedrucktes Werk reagieren. Ein Grund, warum ich so dringend auf eine Neuauflage meines „Wandern für die Seele in den Bayerischen Voralpen“ dränge 🙂

      Liebe Grüße, Katja

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